
Glein
Local Hero Sebastian Leitinger von Glein
Der Designer über sein zwiegespaltenes Verhältnis zur Wiener Gemütlichkeit und warum man manchmal in Wien besser nach links abbiegen sollte.
In unserer Portrait-Serie "Local Heroes" gibt uns Sebastian Einblick in sein persönliches Wien.

Was magst du an der Gegend? Welchen Bezug hast du zum 7. Bezirk?
Die Vielfalt der kreativen Szene und Lokale. Man kann im 7. mittlerweile überall hin spazieren und findet irgendein interessantes Kaffee/Restaurant/Shop/Atelier. Ich mag aber auch genau das Eck zwischen 7. Und 8. ganz gerne, da sich hier gerade besonders viel tut und sich alteingesessene und etwas verschlafene Strukturen mit Neuem mischen.
Was kann man bei dir erstehen? Welche Leidenschaft steckt dahinter?
Bei Glein geht’s darum, gute Produkte leistbar zu gestalten. Wir arbeiten an minimalistischen Designs und produzieren direkt für unsere Kunden. Dabei verwenden wir nur hochwertigste Materialien und arbeiten mit den besten Werkstätten Europas zusammen. Durch den direkten Vertrieb erspart man sich Handelsspannen und bekommt ein Luxusprodukt zum fairen Preis.
Das Ganze entsteht aus meiner Faszination für minimalistisches Design und schöne Materialien. Durch die Entkoppelung der Produktion vom Verkauf und die hohen Margen dazwischen muss im Design oft an den Materialien gespart werden. Diesen Qualitätsmangel macht man mit einer aufregenden Gestaltung wett. Wir arbeiten dagegen und versuchen simple Formensprachen möglichst schön auszuarbeiten.
Nur in Wien
Heurige
Direkt ums Eck gibt es den Stadtheurigen in der Piaristengasse, ansonsten entweder in Richtung 17./18./19. Bezirk oder Richtung Klosterneuburg (z.B. Heuriger Hirt)
Anderswo besser
Elektronische Tanzmusik und Clubkultur. Ich hab’ das Gefühl in Wien wird mehr getrunken als getanzt.
Süßes Wien
Apfelstrudel im Café Prückel oder Kaffee und Kuchen im Café Jelinek.


Herzhaftes Wien
Gorgonzola-Salami-Kipferl mit Apfelmus im Salettl Pavillon! Sehr herzhaftes Ambiente inkludiert. Ansonsten ein Gulasch im Glacis Beisl Gastgarten oder im Hof vom Amerlingbeisl.
Wenn es dunkel wird
Abendessen im Victus&Mili, danach ins Gartenbaukino und dann noch auf einen Cocktail ins Intercontinental.
Steht in keinem Touristenführer
Tretbootfahren an der Alten Donau (U1)
Dein Lieblingsplatz
Der Gastgarten vom Espresso in der Burggasse.
Unbedingt sehen?
Für den kommenden Sommer empfehle ich die Bäder! Das Neuwaldegger Bad ist sehr speziell, ansonsten ins Krapfenwaldbad mit Blick über Wien oder vor die Stadt ins Strandbad. Ins Strombad Kritzendorf, ins Thermalbad Bad Vöslau oder nach Bad Fischau. Wenns noch nicht ganz so heiß ist, sind auch die Alte Donau mit dem Gänsehäufel oder das Kaiserwasser zu empfehlen. Im Winter ab ins Amalienbad.
Kann man auslassen, obwohl es im Guide steht
Mariahilferstraße. Besser nach rechts oder links abbiegen!
Was liebst du an der Stadt?
Ich liebe und hasse die Wiener Gemütlichkeit. Irgendwie geht in Wien alles etwas langsamer und jede Bewegung braucht einiges an Anstrengung. Dafür ist es aber eben sehr gemütlich hier – und am Ende wird´s meistens trotzdem gut!
